In Großenhain entsteht Sachsens größte Ansiedlungsfläche

Der ehemalige Militärflugplatz in Großenhain (Kreis Meißen) soll zu einem der wichtigsten sächsischen Industriegebiete werden. Der Freistaat Sachsen, die Stadt und der Landkreis haben am Freitag eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Geplant ist ein „für die Region und ganz Sachsen bedeutsames Industrieareal“, das Platz für große Industrieansiedlungen bietet, kündigte die Staatskanzlei an. 

Mit 145 Hektar bebaubarer Fläche ist es die mit Abstand größte zusammenhängende Ansiedlungsfläche in ganz Sachsen. Zum Vergleich: Das auf dem Flugplatz in Drewitz entstehende Green Areal Lausitz (Gral) ist 209 Hektar groß. „Investitionen und Ansiedlungsentscheidungen in der Vergangenheit haben gezeigt, wie wichtig es ist, Flächenvorsorge auch für Großvorhaben zu treffen“, sagte Staatskanzleichef Oliver Schenk. „Wenn wir solche Flächen haben und grundlegende Vorarbeiten bereits erledigt sind, die Investoren also schnell loslegen können, ist das natürlich ein großes Plus.“ 

Keine Fläche über 100 Hektar frei  

Sachsen braucht dringend solche Flächen. Aktuell steht im Freistaat keine baurechtlich gesicherte und voll erschlossene Industriefläche von mehr als 100 Hektar Größe für neue Ansiedlungen zur Verfügung, teilte die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) auf Anfrage der Neuen Lausitz mit. Auch kleinere Flächen bis 50 Hektar sind nur noch vereinzelt verfügbar – etwa in Rietschen (Kreis Görlitz) oder in Berbersdorf (Kreis Mittelsachsen). Größere Vorhaben in kommunaler Trägerschaft sind etwa der Industriepark Oberelbe bei Pirna (Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) und der Industriepark Schwarze Pumpe, den sich Sachsen mit Brandenburg teilt. 

Das Großenhainer Areal gehört dem Freistaat. In der 18.000-Einwohner-Stadt wurde schon 1913 mit dem Bau eines Militärflugplatzes begonnen, der später von der Nationalen Volksarmee (NVA) genutzt wurde. Mit dem Bekenntnis zur Entwicklung des Industriegebiets verbindet der Freistaat auch Investitionen in Kindertagesstätte und Schulen, um den Zuzug von Arbeitnehmern zu begünstigen. Der Stadtrat entscheidet am 14. Dezember über den Bebauungsplan. red 

Dies ist ein Text aus dem Neue Lausitz Briefing vom 13. Dezember 2022.

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