Wissensmetropole Görlitz

24. Mai 2023

Was die Dichte an neuen Forschungseinrichtungen betrifft, liegt Görlitz nur knapp hinter Cottbus. Wie kam die Stadt an der Neiße, die bisher als Filmkulisse bekannt ist, an so viele Ansiedlungen?

von Christine Keilholz

Ein Construction Future Lab und ein Senckenberg Campus sind die neuesten Errungenschaften der Stadt Görlitz im Strukturwandel. Ersteres ist ein Forschungszentrum für Digitalisierung am Bau, das drei Professoren aus Dresden in Görlitz aufbauen wollen – unterstützt mit neun Millionen Euro aus der Landeskasse. Zweiteres ist die Aufwertung des Museums für Naturkunde zu einer Forschungsstätte mit 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auf dem 8.000 Quadratmeter großen Senckenberg Campus, dessen Bau 64 Millionen Euro kostet, soll in großem Umfang geforscht werden. Der Start ist für Ende 2025 angesetzt. Das Signal: In Görlitz ist ein Wissenschaftsaufbau im Gange. 

Das wird auch von Wirtschaftsexperten wahrgenommen. „Görlitz hat es geschafft, sich bei allen möglichen Wettbewerben um Forschungseinrichtungen gut zu positionieren“, sagte der Ifo-Ökonom Joachim Ragnitz vor wenigen Wochen in der Neuen Lausitz. „Das ist der wichtigste Faktor, wenn es um nachhaltige gute Entwicklung einer Stadt geht.“ 

Dass es beim Strukturwandel auf Bildung und Wissenschaft ankommt, hat inzwischen auch jene überzeugt, die vordem noch auf Industrieansiedlungen hofften. Entsprechend sind Institute zum Hauptpreis für Kommunen geworden, die sich Zukunft und Zuzug sichern wollen. Doch müssen Weißwasser, Hoyerswerda und Bautzen immer öfter feststellen, dass diese Hauptpreise an ihnen vorbei wandern und in Görlitz landen. Das hat gute Gründe. 

Zweite Metropole in der Lausitz 

Görlitz ist nicht nur die Heimatstadt des Ministerpräsidenten – was nicht selten als Grund für den reichen Ansiedlungssegen gilt. Görlitz ist auch die einzige Stadt in Ostsachsen mit Metropol-Charakter.  …

Dies ist ein Beitrag aus dem Neue Lausitz Briefing vom 23. Mai 2023.

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