#162 / 25. Februar 2025

25. Februar 2025

Editorial

die Lausitz wird blauer. Bei der Bundestagswahl gewannen die Extremisten zwischen Cottbus und Görlitz so ziemlich, was es zu gewinnen gab. In der sächsischen Lausitz kratzt die Partei gar an der 50-Prozent-Marke. Nun sieht es in vielen Teilen Ostdeutschlands blau aus. Einzigartig an der Lausitz ist, dass sie trotz Milliarden an Steuergeldern und andauernder Überzeugungsarbeit für das Projekt Strukturwandel eine Hochburg der Rechtspopulisten ist.

Bei dieser Wahl schienen auch alte Gesetze nicht mehr zu gelten. Wer früher aus Berlin oder Brüssel Geld, Ansiedlungen und Perspektive in die Region holte, hatte gute Chancen auf Wiederwahl. Nun wählte die Lausitz AfD-Politiker, die nach völlig anderen Kriterien bewertet werden. Diese Veränderung der politischen Kultur der Lausitz kommentiert Christine Keilholz.

Veränderungen im Kabinett sind nach so einem Ergebnis unausweichlich, und Robert Habecks politische Zukunft ist nach seinen Ankündigungen vom Montag unklar. Fest steht: der höchstwahrscheinlich scheidende Wirtschaftsminister macht der Lausitz zum Abschied ein 400-Millionen-Geschenk. Diese Fördersumme winkt Unternehmen, die für den Bund eine Produktionsstätte für grünes Kerosin aufbauen. Warum Zeit der entscheidende Faktor bei dieser Ansiedlung ist, hat Christine Keilholz für Sie recherchiert. Lesen Sie selbst.