Zeitenwende in Görlitz Der Zughersteller Alstom will die Stadt verlassen. Am Mittwoch wird in Görlitz eine Entscheidung über die Zukunft des Waggonwerks verkündet. Das wäre das Ende von mehr als 170 Jahren Waggonbau – hier fotografiert 1994. 

Foto: Henrik Ahlers / Deutsche Fotothek

Editorial

Am Mittwoch kommt hoher Besuch nach Görlitz. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) empfängt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für einen gemeinsamen Besuch bei Alstom. Doch einen großen Empfang wird es nicht geben. Dafür ist der Anlass gleich aus zwei Gründen zu sensibel: Erstens geht es um den Verkauf der Alstom-Waggonwerke. Und zweitens ausgerechnet an den Rüstungshersteller KNDS. Viel los sein wird dennoch, denn sowohl Gewerkschaften als auch Rüstungsgegner haben Proteste angekündigt.

Alstoms Abschied passt leider in eine lange Reihe ähnlicher Nachrichten. Von der Eisenhütte Ortrand über die Konservenfabrik in Golßen bis zur Glasindustrie stehen Traditionsbetriebe vor dem Aus. Was läuft da schief? Das habe ich den SPD-Bundestagsabgeordneten Hannes Walter gefragt. Er nennt noch einen anderen gewichtigen Grund neben den hohen Energiepreisen.

Außerdem haben wir uns umgehört, was der Umbau des Energiekonzerns Leag angekündigt vergangene Woche – für die Lausitz bedeutet. Bleiben Sie neugierig.