HINTERGRUND / INFRASTRUKTURKONFERENZ IN COTTBUS
Nach drei Jahren Ampel blickt die Erneuerbaren-Branche nun einer Regierung ohne die Grünen entgegen. Bei der Infrastrukturkonferenz des BDEW in Cottbus lag deshalb Wehmut in der Luft. Und die Sorge vor Bedeutungsverlust.
von Gereon Wintz

Der Wahlkater war kaum kuriert, als sich die Energiebranche am vergangenen Dienstag in der Cottbuser Stadthalle einfand. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hatte geladen zur Infrastrukturkonferenz im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen des bevorstehenden Regierungswechsels in Berlin. Der wird von der versammelten Energiebranche nicht eben freudig erwartet.
Das zeigte sich auch am Füllungsgrad der Stadthalle. Die jährliche Versammlung der Erneuerbaren-Branche fiel diesmal deutlich kleiner aus. Die Ministerpräsidenten der ostdeutschen Braunkohle-Länder hatten sich keine Zeit genommen. Sie schickten ihre Wirtschaftsminister. Aus der Bundesregierung war Wirtschafts-Staatssekretär Michael Kellner (Bündnis 90/die Grünen) zugeschaltet. Dessen Chef, Robert Habeck, war in früheren Jahren selbst auf dem Bildschirm dabei, hatte aber diesmal gerade erst angekündigt, politisch kürzer zu treten. Die künftige Energiepolitik wird nicht mehr von Grünen gemacht. Das sorgte im Saal für vielfältige Wehmut.
Die Ampel-Bilanz reichte von sachter Kritik bis hin zu Dankesbekundungen. Von der kommenden Regierung erwartet man Dialog und Planungssicherheit, etwa durch die baldige Verabschiedung des Kraftwerksicherheitsgesetzes. Angst davor, dass Kanzler Merz bei der Energiewende eine Vollbremsung hinlegt, ließ indes niemand erkennen. Eine Abkehr von den Klimazielen würde das Aus f…