Bestenfalls schrumpft die Lausitz langsamer  

16. Dezember 2025

HINTERGRUND / DEMOGRAFIE IN DER LAUSITZ

Eine Studie des BBSR bescheinigt dem Strukturwandel, dass er sein Hauptziel nicht erreichen wird, nämlich Bevölkerungswachstum. Doch den trübsinnigen Zahlen lässt sich auch Gutes abgewinnen.    

von Christine Keilholz 

Nichts mehr los an der Dorflinde: Kleine Orte tun sich schwerer damit, Neubürger anzuziehen.
Nichts mehr los an der Dorflinde: Kleine Orte tun sich schwerer damit, Neubürger anzuziehen.

Fünf Jahre nach Beginn des Strukturwandels hat sich eine große Hoffnung zerschlagen: Die Lausitz wird unter keinen Umständen ein Bevölkerungswachstum erreichen. Das geht hervor aus einem 14 Seiten langen Papier, das das Bundesamt für Bau-, Stadt und Raumforschung (BBSR) kürzlich veröffentlicht hat. Die Bevölkerungsprognose zeigt drei mögliche Szenarien auf. In jedem davon verliert die Lausitz Menschen. 

Betrachtet man lediglich demografische Faktoren wie Geburten, Sterbefälle und Migration, werden die Lausitzerinnen und Lausitzer weniger. Dieser Befund ist nicht neu und für ländliche Regionen im Osten Deutschlands nicht ungewöhnlich. Allerdings: Auch dann, wenn sich die Wirtschaft gut entwickelt und der Strukturwandel gelingt, gehen Menschen verloren. 

Da hilft es wenig, dass Cottbus und einige Ecken Dahme-Spreewalds prosperieren. Die Wohnorte an den Berliner Ausfallstraßen sind seit jeher gesegnet mit Nachfrage. Und Cottbus hat als Hauptstadt der Lausitz einen natürlichen Anteil am Erfolg eines milliardenschweren Strukturprozesses. Doch davon haben die kernbetroffenen Städte, das Zittauer Gebirge und Elbe-Elster wenig. Jedenfalls dann, wenn man den Erfolg von Strukturpolitik an den Köpfen misst, die innerhalb einer Gemarkung wohnhaft sind. 

Demografischer Bruch wird nicht umgekehrt

Das widerspricht der Wachstums-Erzählung, die mit dem Strukturwandel …