Thorsten Kramer ist der Herr der Lausitzer Kohlekraftwerke. Jetzt will der Leag-Vorstandschef den Bergbau-Konzern Richtung zum grünen Powerhouse machen. Um Kollegen, Kommunen und Kunden zu überzeugen, kopiert er ein weltberühmtes Vorbild.
von Christine Keilholz
Wenn Thorsten Kramer öffentlich über Braunkohle reden muss, scheint er sich zu schämen. So in der vergangenen Woche beim Ostdeutschen Energieforum in Leipzig. Angesprochen auf sein Kerngeschäft, schwenkt der Vorstandsvorsitzende der Lausitzer Energie AG (Leag) schnell über zu Sonne und Wind. Er habe vor, „das Unternehmen einmal um 180 Grad zu wenden“, sagte Kramer dort in einer Gesprächsrunde. „Dann wird die Leag in ein paar Jahren 100 Prozent des Stroms, den sie jetzt aus Kohle gewinnt, aus Erneuerbaren gewinnen.“
Für jene, die die Tektonik des Bergbauriesen aus der Nähe beobachten, kommt eine solche Aussage kaum überraschend. Dennoch gelang Kramer damit auf dem wichtigsten Treffen der ostdeutschen Wirtschaft ein großer Nachrichtenaufschlag. Die Leag will in der Lausitz das größte Zentrum grüner Energie in Deutschland entstehen lassen…
Dies ist ein Text aus dem Neue Lausitz Briefing vom 5. Oktober 2022.
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