NEWS / KRAFTWERKE IN DER LAUSITZ
In Jänschwalde wird es keine thermische Abfallverwertungsanlage (EVA) geben. Die Leag stellt die Planung der Anlage ein, teilte der Energiekonzern am Montag mit. Als Gründe nannte die Leag die Auswirkungen des Ukrainekriegs sowie aktuelle Marktbedingungen. Die hätten die Suche nach neuen Partnern für das Projekt erschwert und „den Abschluss der erforderlichen langfristigen Abfalllieferverträge schließlich verhindert“, hieß es in einer entsprechenden Erklärung.
Die Leag wollte die Anlage ursprünglich gemeinsam mit dem Entsorger Veolia errichten. Doch das Joint Venture wurde im Mai beendet – was beide Seiten mit „unterschiedlichen Einschätzungen zu konjunkturellen, regulatorischen sowie energie- und abfallwirtschaftlichen Entwicklungen“ begründeten. Die Abfallverbrennungsanlage sollte 2026 in Betrieb gehen und 50 Jobs schaffen.
Speicherkraftwerk im Fokus
Damit findet ein umstrittenes Zukunftsprojekt für den Standort Jänschwalde ein Ende. Gegen die Pläne, in der EVA sogenannte Ersatzbrennstoffe zu verfeuern, wurde wiederholt lokaler Widerstand laut. Bei diesen Brennstoffen handelt es sich um Gewerbeabfälle, produktionsspezifische Industrieabfälle oder nicht-recyclebare Materialien aus dem dualen Wertstoffsystem. Umweltverbände hatten nach Bürgerprotesten gegen das Vorhaben geklagt, das Schätzungen zufolge etwa 600.000 Tonnen CO2 im Jahr ausgestoßen hätte.
„Das ein guter Tag für die Region und für den Klimaschutz“, sagte die Jänschwalder Grünen-Politikerin Heide Schinowsky: „Schon seit der Ankündigung, eine riesige CO2-Schleuder bauen zu wollen, wirkte das Vorhaben wie aus der Zeit gefallen.“ Die Leag will sich künftig in Jänschwalde auf das Projekt eines Innovativen Speicherkraftwerks konzentrieren. Dafür benötigt der Konzern eine Anbindung ihres Geländes an das Wasserstoff-Verteilnetz. red