Mehr Studierende und weniger Erwerbstätige 

21. Dezember 2025

NEWS / BILDUNG UND ARBEIT IN SACHSEN UND BRANDENBURG

Geburtenrückgang kommt an Sachsens Schulen an

Sachsen wird in 15 Jahren 20 Prozent weniger Schülerinnen und Schüler haben als jetzt. Davon geht das Statistische Landesamt in Kamenz aus. Dessen aktuelle Schülerprognose geht zunächst von einem leichten Anstieg der Schülerzahlen aus. Bis zum Schuljahr 2027/2028 werden die Zahlen noch um knapp drei Prozent ansteigen. Danach aber setzt ein dramatisches Schrumpfen ein. 

Besonders deutlich ist die Entwicklung an Grundschulen. Hier wird ein Rückgang um bis zu 25 Prozent erwartet. Kultusminister Conrad Clemens (CDU) nannte die Prognose die „traurigste Statistik Sachsens“ und eine Folge überzogener Sparmaßnahmen früherer Jahre. Der Freistaat will dem mit der klugen Planung der Lehrkräfte entgegenwirken sowie mit einer Schulnetzplanung, die wohnortnahe Angebote schafft. Im Januar will der Minister eine neue Lehrerbedarfsprognose vorlegen. red 

Weniger Sachsen arbeiten

Der Rückgang der Erwerbstätigen in Sachsen verstärkt sich. Im dritten Quartal gab es rund 2,050 Millionen Erwerbstätige in Sachsen – das waren knapp 17.500 Personen weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Landesamt in Kamenz mitteilte. Mit diesem Rückgang um 0,8 Prozent hat Sachsen den stärksten Rückgang im Vergleich mit anderen Bundesländern. 

Der Rückgang zieht sich quer durch den Arbeitsmarkt und durch alle Branchen. Die Zahl der den geringfügig Beschäftigten sank um 2.300 Personen. Bei den Selbstständigen und ihren mithelfenden Familienangehörigen schieden 1.500 Personen aus der Statistik aus. Das produzierende Gewerbe verlor innerhalb eines Jahres 2,1 Prozent seiner Beschäftigten, davon allein 9.500 Personen im verarbeitenden Gewerbe. Unter den Dienstleistungen verloren Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation 0,9 Prozent. red 

Mehr Studierende in Brandenburg

Brandenburgs Hochschulen haben wieder mehr Zulauf. Im aktuellen Wintersemester 2025/2026 sind vier Prozent mehr Studierende in Brandenburg eingeschrieben als vor einem Jahr. Das bedeutet ein Plus von neun Prozent. Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) sprach von einer Trendwende: „Während die Zahl der Studierenden bundesweit stagniert, ist sie in Brandenburg gewachsen.“ 

Die BTU Cottbus-Senftenberg hat demnach in den vergangenen beiden Jahren fast 1.000 Studierende hinzugewonnen. In Senftenberg sorgt der neue Lehramtsstudiengang für Zuwachs. Hier studieren aktuell 281 junge Leute, von denen im Herbst 2026 die ersten Bachelor-Absolventen in den dualen Master wechseln werden. red 

Zuwachs an Sachsens Berufsschulen

Seit dem Schuljahr 2016/2017 steigen die Schülerzahlen an den sächsischen berufsbildenden Schulen. Dieser Trend wird sich – anders als an den allgemeinbildenden Schulen – voraussichtlich mindestens bis 2034 weiter fortsetzen, teilte das Statistische Landesamt in Kamenz mit. Die Zahlen gehen aus der aktuellen Schülerprognose hervor, die Entwicklungen bis 2041 in den Blick nimmt. 

Ab 2034 werden die Schülerzahlen demnach allerdings abnehmen. Regional entwickeln sich die Schülerzahlen an berufsbildenden Schulen sehr unterschiedlich. Während  Dresden, Leipzig und im Kreis Nordsachsen die Schülerzahlen Bis 2041 wahrscheinlich steigen, müssen sich alle anderen Kreise auf Verluste einstellen. red