Wer geduckt durch die Welt geht, wird nicht gesehen. Das gilt auch für Regionen, ist die Politikerin Laura Staudacher überzeugt. Die Lausitz muss ihre Stärken besser vermarkten, sonst verliert sie den Wettbewerb um die klugen Köpfe – und um die eigene Jugend.
Gastkommentar von Laura Staudacher
Würden Sie gern Ihre Ausbildung in der dümmsten Stadt Deutschlands absolvieren? Für die meisten wird es wenig verlockend sein, sich gerade jenen Ort für die berufliche oder akademische Bildung auszuwählen, an dem denkbar wenig Intelligenz zu finden ist. Leider war aber genau das die Botschaft, die 2016 bundesweit in den Medien lief: Cottbus ist die deutsche Großstadt mit dem niedrigsten IQ. Wie viel an diesem Ergebnis dran ist – das sei dahingestellt. Fakt ist jedoch, dass sich dieser Artikel einreiht in eine anhaltende Negativberichterstattung über die Lausitz in den bundesweiten Medien: rechte Netzwerke, Arbeits- und Perspektivlosigkeit nach der Wende und in Zukunft durch den Kohleausstieg. Zuletzt kamen noch aggressive Corona-Demonstranten dazu…
Laura Staudacher, 24, ist geboren und aufgewachsen in der Lausitz. Nach ihrem Lehramtsstudium an der TU Dresden ist sie wieder nach Forst gezogen und leitet von dort das Abgeordnetenbüro des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesbildungsministerium, Jens Brandenburg (FDP). Staudacher ist Mitgründerin des Vereins „Junge Lausitz“, der die Interessen junger Menschen sichtbar machen und eine Imagekampagne für die Lausitz starten will.