„Öffentliches Geld für emotionale Bindung an die Region“

Fördermittel dürfen nicht an Firmen fließen, die Billigangebote machen, fordert der Görlitzer IHK-Manager Frank Großmann. Er hat große Hoffnungen für den Strukturwandel – und spart nicht mit Fingerzeigen an die Unternehmer. 

Herr Großmann, der Fonds für gerechten Strukturwandel, kurz JTF, soll in wenigen Wochen kommen. Wird das der Durchbruch für die Lausitzer Wirtschaft im Strukturwandel?

Frank Großmann: Schön wär’s, aber ich wäre da vorsichtig. Es wird gefördert wie immer. Sachsen hat für den JTF fünf Kernbereiche definiert, da steckt eine bunte Mischung an Themen und Interessen drin. Dazu müssen alle drei sächsischen Regionen bedacht werden. Was herauskommt, ist ein Konstrukt, das wieder in erster Linie öffentliche Akteure bei dem unterstützt, was sie gerade machen wollen. Wenn aber mit dem JTF Transformation in den Unternehmen gefördert werden soll, wird das wahrscheinlich nicht gelingen.

Was wäre denn besser?

Das zu tun, was wir seit Jahren wollen:  Die Unternehmen, die da sind, zum Wachstum zu befähigen. Das heißt, öffentliches Geld in erster Linie denen zugute kommen zu lassen, die eine emotionale Bindung zur Region haben und nicht nach Low-Cost-Strategie arbeiten. Solche Unternehmen ziehen nicht weiter, wenn die Kosten steigen. Sie bleiben in der Region, weil sie hier verwurzelt sind. …


Dies ist ein Beitrag aus dem Neue Lausitz Briefing vom 21. Februar 2023.

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